Wissenswertes über Panama

Geschichte des
Panamakanals

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Bau der Gatun-Schleusen 1913
Bau der Gatun-Schleusen 1913

Bau der Pedro-Miguel -Schleusen 1913
Bau der Pedro-Miguel -Schleusen 1913

Bau der Miraflores-Schleusen 1913
Bau der Miraflores-Schleusen 1913

Der Kanalbau durch die USA

Der Kanal im Wandel der Zeit

Für Chile besaß der Panamakanal während des Ersten Weltkrieges, als der Salpeterabbau seinen Höhepunkt erreicht hatte, eine große Bedeutung. Mit britischer Unterstützung erschlossen die Chilenen den Salpeterbergbau im 19. Jh. Sie waren über Jahrzehnte der wichtigste Exporteur von Salpeter, das vor allem in Europa und Nordamerika als Naturdünger Verwendung fand. Erst mit der Entdeckung des "synthetischen Stickstoffs" durch deutsche Chemiker (Haber-Bosch-Verfahren) im Jahre 1918 begann ein langsamer Bedeutungsverlust.

Zunächst wurde die Fahrrinne auf einer Breite von 91,5 m ausgegraben. In den dreißiger und vierziger Jahren erweiterten die Amerikaner den gerade verlaufenden Bereich nördlich des Golden Hill auf 152,5 m.

Panama war zwischen 1903 und 1936 de facto ein Protektorat der USA.1935 und 1936 erfolgten die ersten Revisionen, die u.a. eine Erhöhung der jährlichen Zahlungen der USA an Panama auf 430.000 US-Dollar, die Gewährung eines Land-Korridors durch die Kanalzone an Panama vorsahen und den USA das Interventionsrecht absprachen. Diese Erhöhung kann nicht als Gewinn gewertet werden, da sie lediglich eine Anpassung an den gefallenen Dollarkurs darstellte. Weiterhin wurde in dem sogenannten Arias-Roosevelt-Vertrag (nach Schubert Hull- Alfaro-Abkommen)156 festgelegt, daß die USA auf eine Intervention außerhalb der Kanalzone verzichten würden und die panamaischen Händler Waren an Schiffe, die durch den Kanal fuhren oder im Hafen warteten, verkaufen durften.

Während des zweiten Weltkrieges legten die Amerikaner zum Schutz des Kanals weitere militärische Anlagen in der Kanalzone und im Staatsgebiet von Panama an.

Im Jahre 1935 wurde der Maddensee geschaffen. Ein künstlich angelegter Stausee, welcher durch das Wasser des Río Chagres und einiger kleiner Bäche gespeist wird. Er übt eine Wasserausgleichfunktion für den Gatunsee aus.

Im Jahre 1951 fand die zweite Umstrukturierung statt. Die Panama Railroad, welche selbst 1948 in eine Körperschaft umgewandelt worden war, war von nun an unter dem Namen The Panama Canal Company verantwortlich für den Kanalbetrieb. Die Regierungsgewalt in der Kanalzone oblag dem Gouvernment of the Canal Zone. Beide Organisationen wurden von einer Person geleitet und unterstanden weiterhin dem US-Kriegsministerium. Der Gouverneur war immer Ingenieur des amerikanischen Heeres mit dem Rang eines Generalmajors.

In der Kanalzone selbst durfte bis zu einem Erlaß von F.D. Roosevelt nur Englisch gelehrt werden. Die Kanalzone hatte ihre eigenen Schulen, Schwimmbäder, Sportanlagen, Postämter, Polizei, sowie Radio- und TV-Sendestationen, wobei
keine Einrichtung in Privatbesitz war, sondern alles der Kanalgesellschaft und somit dem Pentagon unterstand.

1955 erfolgte eine weitere Revision, in der die Jahrespacht auf 1.930.000 US-Dollar erhöht wurde. Zudem gab es eine Erhöhung der Löhne der panamesischen Arbeiter der Panamakanalverwaltung. Panama erhielt auch das Recht, die in der Kanalzone tätigen Arbeiter, mit Ausnahme der US-Bürger, zu besteuern. Zwischen 1957 und 1971 folgte die Verbreiterung des südlichen Teils des Gaillard Cut.

Mit der Einrichtung einer neuen fluoreszierenden Beleuchtung im Gaillard Cut und in den drei Schleusen, fing der Kanal in 1963 an, 24 Stunden täglich zu operieren. Im Jahre 1963 führten 14,5% aller Schiffe, die den Kanal durchquerten, die Flagge der USA, 13,1 % waren in Norwegen registriert, 11,9% in Großbritannien, 9,9% in Deutschland, 7,7% in Japan, 7,6% in Liberia, 4,2% in Panama und 31,2% in anderen Staaten.

Der Zutritt zum Kanal war Bürgern des Landes, durch das die interozeanische Verbindung führte, nicht ohne Weiteres gestattet. So erschossen US-Soldaten 21 Studenten und verletzten 300 weitere, die im Januar 1964 versucht hatten, in der Kanalzone eine panamaische Flagge zu hissen. 1960 gab US-Präsident Dwight D. Eisenhower auf Grund von Beschwerden der Regierung von Panama ein 9-Punkte-Programm bekannt, das insbesondere verbesserte Arbeits- und Wohnbedingungen in der Kanalzone und den Bau einer Wasserleitung zur Versorgung der Hauptstadt Panama City vorsah. Am 17. September 1960 gab US-Präsident Eisenhower bekannt, dass ab sofort die Flagge Panamas gemeinsam mit der der USA in der Kanalzone als Ausdruck der nominellen Souveränität Panamas über dieses Gebiet gehißt werden solle. Die erste Hissung der panamesischen Flagge fand am 21. September 1960 auf dem Shaler Triangle statt.

Für El Salvador hatte der Kanal in den siebziger Jahren noch eine sehr hohe Bedeutung, denn ca. 75% des gesamten Seehandels wurden durch ihn abgewickelt. Ab 1976 mußte zum ersten Mal ein finanzielles Defizit festgestellt werden. Der Panamakanal war zu klein geworden und technisch veraltet. Die großen Öltanker, Flugzeugträger und neuesten Containerschiffe konnten den Kanal aufgrund ihrer Ausmaße nicht mehr passieren.

Am 7. September 1977 zwischen Carter und Omar Torrijos abgeschlossenen: der Panamakanalvertrag und der Neutralitätsvertrag.Mehrere Schritte vom Inkrafttreten am 1. Oktober 1979 bis zur vollständigen Abtretung am 31. Dezember 1999 wurden vereinbart. Erst 1977 wurden die zum Teil 2 Meter hohen und mit Stacheldraht gesicherten Zäune um die Kanalzone abgebaut.

Mit dem Kanalvertrag von 1977 kam die vorerst letzte Veränderung. Nachdem vereinbart wurde, daß der Kanal am 31.12.1999 um 12 Uhr mittags Panama übergeben werden soll, beschlossen die Amerikaner und Panamaer schon 1978, die Verwaltung und den Betrieb gemeinsam auszuüben. Die Panama Canal Company wurde aufgelöst und die Regierung der Kanalzone Gouvernment of the Canal Zone am 01.10.1979 abgesetzt. Als nachfolgende Organisation bildeten die Vertragspartner die Panama Canal Commission, eine US-Regierungsagentur, die von einem neunköpfigen Zweiländer-Aufsichtsrat überwacht wird. Fünf Mitglieder waren Amerikaner, welche nach einer Senatsentscheidung vom Präsidenten entsandt wurden, die anderen vier Mitglieder waren Panamaer.

Die Panamakanalkommission, ebenfalls eine Agentur der US-Regierung, die noch bis zur Übergabe Schiffsbewegungen, Instandhaltungen und Verbesserungen in der Durchfahrt verantwortete, ersetzte die Panamakanalkompanie. Bis zum 31. Dezember 1989 stand dieser Agentur Dennis McAuliffe vor, dem zuvor das Südkommando der US-Streitkräfte unterstand. Nicht zufällig wurde dann auch für die Kanalkommission Altos de Balboa, der SOUTHCOM-Sitz, bestimmt. Nach zehn Jahren als Vizechef der Agentur übernahm am 1. Januar 1990 mit Fernando Manfredo erstmals ein Panamaer den Vorsitz über Belange des Kanals; die wenige Tage zuvor erfolgte US-Invasion hatte diese Vereinbarung nicht umgeändert. Ein US-Amerikaner wurde für das zweite Jahrzehnt der Übergangsphase zweiter Vorsitzender. Schließlich wurde die Panamakanalkommission 1996 mit Zustimmung von US-Präsident Clinton zu einer panamaischen Regierungskörperschaft, die dann später von der am 11. Juni 1997 gesetzlich autorisierten "Panamakanalbehörde" (Autoridad del Canal de Panamá - ACP) ersetzt wurde. Die US-Soldaten zogen schrittweise ab; SOUTHCOM verlegte bereits am 26. September 1997 seinen Sitz nach Miami. Offiziell war zum 1. Januar 2000 die Kanalzone zu einem Teil der Republik Panama geworden, aber der Neutralitätsvertrag verpflichtet Panama mit seinem Kanal einerseits zum Dienst am Welthandel, andererseits zur Gewährleistung "demokratischer", also US-Interessen nicht zuwiderlaufender Verhältnisse im Land. Die USA hatten sich ein Interventionsrecht vertraglich vorbehalten, falls sie ihre Interessen bedroht sehen würden.

Die Leitung übernahm ein Administrator, welcher von 1979 bis 1989 amerikanischer und von 1990 bis 2000 panamaischer Staatsbürger war bzw. ist, wobei der Stellvertreter jeweils der anderen Nation angehörte.230 Die Zusammensetzung des neunköpfigen Aufsichtsrates wurde 1990 geändert. Ihm gehören nun jeweils vier Amerikaner und Panamaer sowie ein Brite an. Der Vorsitzende der Kanalgesellschaft ist zur Zeit Gilberto Guardia Fábrega

Viele Jahre später, im Jahr 1977, wurde zwischen der amerikanischen und panamaischen Regierung ein Vertrag ausgehandelt, der eine Über- bzw. Rückgabe der Kanalzone bis 1999 vorsah.

Um die Fahrrinne frei zu halten und eine Wassertiefe von 12 m zu garantieren, wurde eine Kanal- Bagger-Kommission mit Sitz in Gamboa eingerichtet.

1990 hingegen fuhren die meisten Schiffe unter panamaischer Flagge durch den Kanal (14%), gefolgt von Liberia (11,1%), Norwegen (5,0%), USA (4,6%), Griechenland (4,4%), Zypern (4,1%) und Japan (3,8%).

Im Jahre 1992 begannen die Arbeiten, den Gaillard Cut auf 210 bis 240 m Breite zu erweitern. Der Kostenaufwand soll 200 Mio. Dollar nicht überschreiten, und die Verantwortlichen achten besonders darauf, die Bauaufträge an heimische Firmen zu vergeben und nicht, wie noch vor 1977 üblich, an Unternehmen aus den USA.

An der Atlantikküste wurde das Fort Gulick (östlich des Kanals am Atlantik) und das Fort Davis (östlich des Kanals an den Gatunschleusen) am 02.09.1995 übergeben.

An der Pazifikküste wurde das Fort Amador (zwischen dem Kanal und Ciudad de Panamá) zum 01.10.1996 den Panamaern überlassen.

Die Panama Canal Commission mußte in den letzten Jahren mehrmals wegen fallender Pegelstände den maximalen Tiefgang der Kanalbenutzer von 12 m auf 10,7 m reduzieren. Das Jahr 1997 war für Panama das trockenste im 20. Jahrhundert.

Bis zum Jahr 2000 wurden auch noch die Albrook Air Force Station (am 30.09.1997), Fort Kobbe (westlich des Kanals am Pazifik), Fort Clayton (östlich des Kanals am Pazifik) und die Howard Air Force Base (alle 1999) übergeben. Die Howard Air Force Base (östlich des Kanals, nahe Ciudad de Panamá) beinhaltet u.a. einen Flughafen, der größer ist als der internationale Flughafen von Ciudad de Panamá: Tocumen.

Im Januar 1999 hat das roll-on/roll-off Frachtschiff "Sisler" für seine Kanaldurchfahrt einen Gebührenrekord von US$ 184.114,80 aufgestellt.

Bis zu diesem Zeitpunkt wurden nach und nach Einrichtungen übergeben und amerikanische Truppen abgezogen. Am 31.12. 1999 wurde der Panama-Kanal offiziell der Republik von Pamana übergeben.

Die feierliche Übergabe des Kanals an Panama wurde auf den 14.12.1999 vorverlegt. Mireya Moscoso hatte Bedenken, dass am 31.12.1999 die Staatsgäste aufgrund der Feierlichkeiten zum Jahreswechsel ausbleiben würden. Doch auch zu diesem früheren Termin erschien neben einigen mittel- und südamerikanischen Regierungschefs lediglich Spaniens König Juan Carlos I. Bill Clinton sagte ab. Die US-Regierung scheint mit Blick auf das kommende Wahljahr Panama am liebsten durch die "Hintertür" verlassen zu wollen. Statt am Freitag den 31.12.1999 zogen sie schon am Donnerstag das Sternenbanner auf dem Ancon Hügel für immer ein.

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