Wissenswertes über Panama

Panama:
Geschichte

Die Unabhängigkeit (Seite 2)

Die nationalistische Agitation gegen die Vereinigten Staaten nahm zu, obwohl sie ihre militärischen und politischen Aktivitäten in Panama einschränkten. Eine Gruppe von Revolutionären unter der Führung von Arnulfo Arias ergriff 1931 die Macht. Die Vereinigten Staaten nahmen aber ihr Recht zum Eingreifen nicht wahr. Arias Bruder Harmodio wurde 1932 zum Präsidenten gewählt. In den folgenden Jahren verbesserten sich die Beziehungen zwischen den beiden Staaten.

1934 werteten die Vereinigten Staaten den Dollar ab. Panama weigerte sich daraufhin, die Zahlung der Jahresgebühr von 250 000 US-Dollar für die Kanalzone anzunehmen und verursachte damit eine Auseinandersetzung. Durch nachfolgenden Verhandlungen wurde der Streit beigelegt. Im neuen Vertrag von 1936 erhielten die USA erhielten das unbeschränkte Verteidigungsrecht für diePanama-Kanalzone, sogar im Notfall Truppen zur Verteidigung des Kanals in das Staatsgebiet von Panama zu entsenden. Das Recht zum Eingreifen in die inneren Angelegenheiten Panamas wurde jedoch aufgegeben. Panama erhielt mit dem neuen Vertrag eine höhere Jahresgebühr und verschiedene Handelsrechte.

Während des zweiten Weltkrieges legten die Amerikaner zum Schutz des Kanals weitere militärische Anlagen in der Kanalzone und im Staatsgebiet von Panama an. Der panamaische Präsident Arnulfo Arias de la Madrid r äumte den Amerikanern jegliche Erleichterung zum Transport von Truppen und Material durch den Kanal, während des Zweiten Weltkrieges ein.

Arnulfo Arias, der 1940 zum Präsidenten gewählt worden war, wurde 1941 wegen seiner Bevorzugung der Achsenmächte des Amtes enthoben. Panamá trat 1942 an der Seite der Alliierten in den 2. Weltkrieg ein.

Sein Partido Panamenista AutÉntico (PPA) war nationalistisch ausgerichtet. Er forderte schon bald, dass der Sonderstatus für die Kanalzone mit einer eigenen Gerichtsbarkeit, eigenen Gesetzen, Briefmarken und einem eigenen Steuersystem aufgehoben würde. Dieses populistische Ziel fand die Zustimmung der Bevölkerung und prägte, obwohl es zu diesem Zeitpunkt noch nicht realisiert werden konnte, die Politik Panamas für Jahrzehnte.

Nach dem Krieg litt Panama unter Inflation, Schulden und Arbeitslosigkeit. Die Probleme verstärkten sich durch den raschen Bevölkerungszuwachs. Diese Umstände trugen zu einer von Unruhen gekennzeichneten politischen Landschaft und den nationalistischen Forderungen bei, dass die Vereinigten Staaten den Gewinn bringenden Kanal an Panama übergeben sollten.

An politischer Bedeutung gewann in den fünfziger und sechziger Jahren die Polizeieinheit Panamas. Unter José Remón, der zugleich Präsident und Polizeichef war, wurde das Militär mit der Polizei als Nationalgarde (Guardia Nacional) zusammengeschlossen, womit eine Machtbasis entstand, die die Installation undemokratischer Regime begünstigte. Die späteren Diktatoren Omar Torrijos und Manuel Antonio Noriega sind der Beweis.

Der Polizeichef Colonel José Antonio Remón half 1949 Arnulfo Arias bei der Übernahme des Präsidentenamtes. 1951 ließ ihn Remón jedoch absetzen, als Arias die Nationalversammlung auflöste und ein Streik ausbrach. Remón wurde 1952 selbst zum Präsidenten gewählt und brachte gerade Reformen in Gang, als er 1955 einem Attentat zum Opfer fiel.

Im Jahre 1955 kam es nach mehreren gescheiterten Verhandlungsversuchen zu einer weiteren Veränderung des Kanalvertrages. Der Remón -Eisenhower -Vertrag sah vor, dass die Pachtgebühr auf 1,9 Millionen US-Dollar angehoben wurde, wobei auch diese Erhöhung wiederum nur eine Anpassung an den aktuellen Dollarkurs darstellte und in keinem Verhältnis zu den Gewinnen stand. Desweiteren verzichteten die USA auf das Monopol, Verkehrswege anzulegen. Die Panamaer waren jetzt berechtigt, sich für jede Arbeitsstelle in der Kanalzone zu bewerben, und Teile des Besitzes der Panama Railroad Company in Colón und Ciudad de Panamá wurden zurückgegeben. Weiterhin verpflichteten sich die Amerikaner, eine Brücke über den Kanal zu bauen. Aber auch die Sicherheitsanspr üche der USA wurden honoriert, indem die Amerikaner eine Konzession für den Luftwaffenstützpunkt Rio Hato für eine Dauer von 15 Jahren und die Ermächtigung für den Bau einer strategisch wichtigen Straße entlang des Kanals erhielten.

Zunehmende Agitation Während der Amtszeit von Präsident Ernesto de la Guardia (1956-1960) forderten Oppositionsgruppen eine Erhöhung der jährlichen Zahlung der Vereinigten Staaten für die Nutzung der Kanalzone. Vor allem nach der Übernahme des Suezkanals durch Ägypten im Jahr 1956 dr ängten Oppositionelle auf die Verstaatlichung des Kanals.

Unter der Parole "Schluss mit dem Sonderstatus - Souver änitätsgewinn Panamas in der Kanalzone " zogen zahlreiche Studenten am Tag der Unabhängigkeitsfeiern 1958 mit Spruchbändern und Plakaten zur Kanalzone. Vor öffentlichen Gebäuden wurden panamaische Flaggen aus Blumen gepflanzt, woraufhin es zu Auseinandersetzungen mit der Nationalgarde und dem US-Militär kam. Um den Unmut zu beschwichtigen, ordnete der Präsident der Vereinigten Staaten, Dwight D. Eisenhower, an, dass in der Kanalzone neben der amerikanischen auch die Flagge von Panamá gehisst werden sollte.

Von 1959 bis 1962 wurde die "Puente de las Américas", eine den Kanal überspannende Brücke, unter den US-Amerikanern erbaut.

Die angeordnete Hissung der panamaischen Flagge fand jedoch oft keine Beachtung. Am 07.01.1964 erreichten die Provokationen von Seiten der Amerikaner ihren Höhepunkt. Studenten der Balboa -Universität (Kanalzone) hissten wie gewohnt die amerikanische Flagge und ließen die panamaische unbeachtet liegen. Daraufhin kam es zu Demonstrationen von Studenten in Ciudad de Panamá und am 09.01.1964 marschierten sie zur Kanalzone, um selbst für das Hissen der panamaischen Flagge zu sorgen. Es folgten die schwersten Auseinandersetzungen, die Panama in seiner jungen Geschichte erlebt hatte. Das amerikanische Militär schlug die friedliche Demonstration mit entschiedener Gewalt zurück. Das Fazit war ein Blutbad mit 22 Toten und 100 Verletzten, vorwiegend auf der Seite der Studenten. Durch die blutige Unruhen in der Kanalzone entstanden erhebliche Spannungen zwischen der panamaischen Regierung und den USA, und Panama bricht die diplomatischen Beziehungen zu den USA ab.

Die OAS (Organisation Amerikanischer Staaten) schlichtete zwischen den zerstrittenen Parteien und veranlasste die USA und die Regierung Panamas zu Verhandlungen über einen neuen Kanalvertrag. 1967 konnte dann der Robles-Johnson-Vertrag, benannt nach den Präsidenten Marco Robles (Panama) und Lyndon Johnson, vorgestellt werden.

Die Ergebnisse können in drei Punkten angegeben werden. Erstens erkannten die USA "im Prinzip", aber nicht "effektiv", die Souver änität Panamas über die Kanalzone an. Zweitens sollte die jährliche Pachtgebühr auf 20 Millionen Dollar angehoben und Panama an den Gewinnen des Kanals beteiligt werden. Drittens sollte der Vertrag eine Gültigkeitsdauer bis 1999 haben, wobei bis zu diesem Zeitpunkt ein neuer Kanal auf Meeresniveau fertiggestellt werden sollte. Desweiteren waren zwei Zusatzverträge vorgesehen, welche den Bau des Kanals auf Meeresniveau und den Betrieb der US-Militärbasen regelten.

Der Vertrag stieß beim panamaischen Volk auf strikte Ablehnung und wurde zum Hauptwahlkampfthema der panamaischen Präsidentschaftswahlen von 1968, aus denen wiederum Arnulfo Arias als Sieger hervorging.

Als Arias, das Amt am 01.10.1968 übernahm, unterzeichnete er zum großen Entsetzen der Bevölkerung und zum Erstaunen der US-Regierung den Vertrag nach unwesentlichen Korrekturen mit der Begr ündung, kein Staat könne sich ein belastetes Verhältnis zu den USA auf längere Sicht leisten. Die Bevölkerung Panamas fühlte sich hintergangen und protestierte. entmachtete ihn eine Junta unter der Führung von Colonel Omar Torrijos Herrera. Torrijos, der Oberbefehlshaber der Nationalgarde, ließ sofort alle politischen Parteien verbieten. Am 11. Oktober 1968 wurde Arnulfo Arias, der wenige Tage zuvor zum dritten Mal das Amt des Präsidenten übernommen hatte, ein weiteres Mal durch einen unblutigen Militärputsch gestürzt. Eine Militärjunta übernahm die Macht.

Daraufhin entmachtete ihn eine Junta unter der Führung von Colonel Omar Torrijos Herrera. Eine Militärjunta übernahm die Macht. Torrijos, der Oberbefehlshaber der Nationalgarde, ließ sofort alle politischen Parteien verbieten.

Kolumbianische Herrschaft back up next Nächstes Kapitel: Hay-Bunau-Varilla-Vertrag
Hinweis:

Diese Seite stellt eine Basisinformation dar. Sie wird routinemäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden.

Kontakt | Impressum | Disclaimer | | ©2006-2014 Kornelia Duwe | Design by Sascha Geng