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Die kolumbianische Herrschaft
Panama erklärte 1821 seine Unabhängigkeit von Spanien und gliederte sich freiwillig Kolumbien an. Simón Bolívar hielt 1826 in Panama-Stadt den ersten Panamerikanischen Kongress ab. Seinen Traum von einem geeinten Südamerika konnte er jedoch nicht verwirklichen. Die Verbindung zu Kolumbien war wegen der besonderen Rolle Panamas als Handelsweg zwischen zwei Ozeanen nie sehr fest. Regionale und politische Rivalitäten führen zum Bürgerkrieg in Groß-Kolumbien und 1830 zur Abspaltung von Venezuela und Ecuador. Der Rest nannte sich Republik Neu-Granada, versank jedoch aufgrund innenenpolitischer Machtkämpfe im Chaos. Die Unzufriedenheit mit der kolumbianischen Herrschaft führte auch in Panama zu einer Reihe von Aufständen. Mit dem wichtigsten dieser Aufstände löste sich Panama 1840 von Kolumbien. 1842 stellte Kolumbien seine Regierungsgewalt wieder her.
In den vierziger Jahren wurde der Isthmus von Amerikanern, die von der Ostküste nach Oregon und Kalifornien zogen, als Landbrücke benutzt. 1846 handelten die USA durch Unterhändler Bidlack mit Kolumbien einen Vertrag aus, der den USA Transitrechte durch Panama gewährte. Als Gegenleistung erkannten sie die kolumbianischen Hoheitsrechte über Panama an. Auf der Basis des Bidlack Vertrages erhielt eine amerikanische Gesellschaft das Recht, eine Eisenbahnverbindung über den Isthmus zu bauen. Die Bauarbeiten begannen 1850 und wurden 1855 abgeschlossen.
Panama erreichte 1855, dass ihm Kolumbien ein großes Maß an Selbstbestimmung gestattete. 1863 erhielten alle Provinzen des Landes einschließlich Panama durch eine neue kolumbianische Verfassung praktisch die Unabhängigkeit. 1866 stellte jedoch Kolumbien die direkte Kontrolle wieder her. In der Folgezeit kam es zu zahlreichen erfolglosen Aufständen, teils wegen der repressiven und korrupten Herrschaft der kolumbianischen Staatsbeamten und teils wegen der Unzufriedenheit vieler Panamenier mit den schleppenden Verhandlungen zum Bau eines Kanals über den Isthmus.
Die kolumbianische Regierung erteilte der Société Civile Internationale du Canal Interocéanique im Jahre 1878 eine Konzession zum Kanalbau, die sogenannte Wyse-Konzession. Ein Jahr später begann die französische Gesellschaft unter Ferdinand de Lessep, dem Erbauer des Suez-Kanals, mit dem Bau des Panama-Kanals. Er musste aber nach 20 Jahren aufgeben und Bankrott anmelden. (mehr Info unter Geschichte des Kanals)
Die USA nehmen mit der Regierung in Bogotá Verhandlungen zum Weiterbau des geplanten Atlantik-Pazifik-Kanals auf, die jedoch wegen der bürgerkriegsähnlichen Zustände in Kolumbien scheitern. Auf Betreiben der USA wurde das heutige Panama am 3. November 1903 von Kolumbien abgespalten und wird selbstständige Republik. Kolumbien erhält später von den USA insgesamt 25 Millionen Dollar Entschädigung für den Verlust von Panama.
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